Sehenswürdigkeiten in Berlin

1.) Berliner Mauer

In der Nacht des 12. August 1961 wurde die Berliner Mauer gebaut. Grenztruppen der DDR rissen Straßen auf und bauten Zäune aus Stacheldraht. Am Morgen des 13. August war die Mauer fast fertig und damit die freie Überquerung zum westlichen Teil Berlins nicht mehr möglich. Zwei Tage später erhielt der Stacheldrahtzaun Betonteile und Hohlblocksteine. Im Juni 1962 wurde eine zweite Mauer hinzugefügt. Doch der DDR-Regierung waren diese zwei Mauern nicht genug. Die dritte Mauer bestand aus Betonplatten und wurde 1965 gebaut. Im Jahr 1975 kam noch eine vierte Mauer hinzu. Diese wurde aus Betonteilen gefertigt, die eine Höhe von 3,60 m hatten. Die Mauer war daher einfacher im Aufbau als ihre Vorgängerinnen. Zudem war sie robuster und hielt Grenzdurchbrüchen und schädlichen Einflüssen der Umwelt besser stand. Als am 09. November 1989 bekannt gegeben wurde, dass alle Bürger der DDR ins Ausland reisen dürfen, trafen sich die Anwohner aus dem östlichen Teil Berlins an der Mauer und gelangten über diese ungehindert in den Westen. Inzwischen stehen von der Mauer nur noch Reste. Eine Doppelreihe aus Kopfsteinpflaster zeigt heute, wo die Mauer einmal gestanden hat.

2.) Brandenburger Tor

Das Brandenburger Tor wurde von König Friedrich Wilhelm II. in Auftrag gegeben und 1791 fertiggestellt. Das Bauwerk ist im klassizistischen Stil erbaut worden und besteht aus Sandstein. 1793 wurde dem Tor die Quadriga hinzugefügt. Die Statue stellt die Siegesgöttin Victoria auf einem Streitwagen dar, der von vier Pferden gezogen wird. 1806 wurde die Quadriga von Napoleon nach Paris gebracht. Durch den Sieg der Allianz steht die Statue seit dem Jahr 1814 wieder auf dem Brandenburger Tor. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges erlitt das Tor mit der Quadriga enorme Schäden. Während das Tor nach dem Krieg rekonstruiert werden konnte, war der Schaden an der Quadriga zu groß. Sie musste durch eine Nachbildung ersetzt werden. Im Jahr 1989 wurde das Tor, das zwischen den zwei Teilen Berlins stand, geöffnet. Bei der Feier zur Deutschen Wiedervereinigung sowie in der Silvesternacht des gleichen Jahres wurde die Quadriga erneut beschädigt. Zwei Jahre später wurde die Statue restauriert. Auf Grund von Nachlässigkeit und Umwelteinflüssen, insbesondere des regen Autoverkehrs nach der Öffnung des Tores, kam es zu Schäden am Sandstein. Etwa zwei Jahre dauerte die Restauration. Seit dem 03. Oktober 2002 ist das Brandenburger Tor für Passanten wieder zugänglich.

3.) Berliner Siegessäule

Siegessäule in BerlinEin berühmtes Denkmal in Berlin ist die Siegessäule. Sie befindet sich im Tiergarten und wird von den Einwohnern der Stadt als „Gold-Else“ bezeichnet. Die Säule ist rund 69 m hoch. Der Sockel besteht aus rotem Granit und ist mit Reliefs verziert. Diese zeigen Bilder aus den Befreiungskriegen gegen Napoleon und seine Armee. Auf dem Sockel befinden sich vier Säulentrommeln. An diesen sind Geschützrohre, die während der Kriege erobert wurden, eingebaut. Die Innenwand der Säule erhielt erst zu einem späteren Zeitpunkt ein gläsernes Mosaik. Es stellt den deutschen Sieg im Deutsch-Französischen Krieg dar. Obenauf steht die Siegesgöttin der römischen Mythologie, Victoria. Die Statue ist 35 t schwer. Die Berliner Siegessäule soll an die preußischen Feldzüge erinnern, die gegen die Länder Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870 bis 1871) stattfanden. Die Säule wurde vor dem Reichstag auf dem Königsplatz errichtet. Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland 1938/39 wurde sie in den Tiergarten auf den Großen Stern umgesetzt. Die Siegessäule hat über 285 Stufen, die zu einer Plattform führen. Diese dient als Aussichtspunkt und bietet einen wundervollen Blick über die Umgebung und den Tiergarten.

4.) Reichstag

Berlin wurde im Jahr 1871 Reichshauptstadt des Deutschen Kaiserreichs. Das neue Parlament benötigte ein geeignetes Regierungsgebäude. Die Bauarbeiten für den Reichstag dauerten von 1884 bis 1894. Das Gebäude wurde nach den Plänen von Paul Wallot entworfen und enthält Teile des Klassizismus, des Barock und der Renaissance. Die Inschrift „Dem Deutschen Volke“ wurde erst im Jahre 1916 hinzugefügt. Im Februar 1933 gab es einen Brand im Reichstag, bei dem sowohl der Plenarsaal als auch die Kuppel völlig vernichtet wurden. Auch im Zweiten Weltkrieg blieb der Reichstag nicht verschont und erlitt schwere Schäden. In den folgenden Jahren wurde er nicht mehr genutzt. Auf Grund statischer Probleme erfolgte 1957 die Sprengung der Kuppel. Danach wurde mit dem ersten Umbau begonnen. Im Juni 1991 wurde entschieden, dass Berlin der Regierungssitz für das gesamtdeutsche Volk sein soll. So begann 1994 ein erneuter Umbau. Dieser Umbau wurde im April 1999 beendet. Das Gebäude besteht ebenso aus Stahl wie aus Glas und hat ein Gewicht von 800 t. Im Innenteil des Hauses gibt es zwei Wege, die zur Aussichtsplattform und zur Dachterrasse führen. Besonders die gläserne Kuppel zieht jedes Jahr viele Besucher an. Und so zählt der Reichstag heute zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Berlin.

5.) Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche

Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in BerlinDie Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche wurde in der Zeit von 1891 bis 1895 gebaut. Den Auftrag für den Bau erteilte Kaiser Wilhelm II. Er wollte eine Gedenkstätte errichten, die an seinen Großvater, Kaiser Wilhelm I., erinnern sollte. Die Baupläne stammten von dem Baurat Franz Schwächten. Der Bau des Gebäudes erfolgte im neoromanischen Stil. Teile im gotischen Stil wurden beigefügt. Künstler gestalteten die Räume mit vielen Wandbildern, Mosaiken und Reliefs. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche bei einem Bombenangriff zerstört. Nach dem Krieg fand ein Wettbewerb statt, um die Kirche neu aufzubauen. Gewonnen hat im März 1957 der Architekt Egon Eiermann. Sein Entwurf sah vor, dass die Reste abgetragen werden und die Kirche dann vollständig neu errichtet wird. Nachdem es große Proteste der Bevölkerung gegen den kompletten Abriss gab, einigte man sich darauf, die Reste des etwa 68 m hohen Turmes zu erhalten. Der Turm stellt nun ein Mahnmal gegen den Krieg dar. Um den alten Turm herum entstand die neue Gedächtniskirche. Sie besitzt ein achteckiges Kirchenschiff, einen Glockenturm, eine Kapelle und ein Foyer. Bekannt ist sie besonders durch die blauen Glaswände. Die Einweihung fand am 17. Dezember 1961 statt. Seitdem bietet die Kirche jedem einen Ort der Ruhe.