Sehenswürdigkeiten in Bremen

1.) Bremer Stadtmusikanten

Die wohl bekannteste Skulptur Bremens neben dem Roland ist die Bronzeplastik der Bremer Stadtmusikanten, die im Jahr 1953 vom Bildhauer Gerhard Marcks umgesetzt wurde. Man findet Esel, Hund, Katze und Hahn auf dem Marktplatz Bremens links vom Bremer Rathaus. Das Grimmsche Märchen erzählt diese Geschichte, in der die vier Tiere, denen zu Hause nur der Tod blüht, sich zu einem vermeintlich besseren Leben aufmachen und gemeinsam nach Bremen reisen. Die Statue des Quartetts ist nur etwa zwei Meter hoch und kann daher an Markttagen leicht übersehen werden. Gute Hinweise auf den Standort gibt die Menschentraube, die sich stets vor der Plastik bildet. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall, denn die Legende besagt, dass es Glück bringt, dem Esel über die Vorderläufe zu streichen und sich etwas zu wünschen. Dass täglich viele Besucher so ihr persönliches Glück versuchen, zeigen die blank geriebenen Vorderläufe des Esels. Zwei weitere Interpretationen der Grimmschen Geschichte findet man im Bremer Schnoorviertel und der Böttchergasse. Auch ein heiterer Blick auf die persiflierte B-Mannschaft der Stadtmusikanten lohnt sich, die sich hier in vielen Geschäften wiederfindet.

2.) Bremer Rathaus

Rathaus in BremenNach wie vor ist das Rathaus Bremens nicht nur ein Kleinod der Bau – und Kunstgeschichte sondern auch die Arbeitstätte des Bürgermeisters und des Bremer Senates, der hier einmal wöchentlich tagt. Es fungiert zudem als behördlicher Dienstsitz für rund 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung. Der gotische Baustil – errichtet wurde das Rathaus in den Jahren 1405 bis 1410 – begeistert mit seiner Weser Renaissance Fassade und ist seit 2004 UNESCO Weltkulturerbe. Die obere Rathaushalle war der Fest – und Sitzungssaal für Rat und Gericht und gilt als Heiligtum des Bürgerstolzes der Stadt Bremen. Beim traditionellen „Schaffermahl“ versammeln sich hier seit 1545 Kaufleute, Kapitäne und Reeder immer Mitte Februar zu einem Kommers. Die vergoldeten Ledertapeten, die von 1618 -1620 an den Wänden des Raumes angebracht wurden, gaben der „Güldenkammer“ ihren Namen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dieser Raum, der bis zu diesem Zeitpunkt ungenutzt verwahrloste, von Heinrich Vogeler neu nach Art des Jugendstils gestaltet. Das „Gobelinzimmer“, vom Schöpfer des neuen Rathauses Gabriel v. Seidl eigentlich als Bürgermeisterzimmer vorgesehen, wurde stattdessen zum Empfangsraum, der seinen Namen dem großen Wandteppich verdankt, der aus der Zeit Ludwigs XIV. stammt. An diesen Raum angrenzend findet sich der Kaminsaal mit einem Kamin aus französischem Marmor, schwarzbraunem Parkett, dunkelroter Damasttapete und schweren Kristalllüstern, der hanseatische Ruhe ausstrahlt. Sehenswert sind auch der Senatssaal, die Festhalle und die Wandelhalle des neuen Rathauses sowie das Dienstzimmer des Senatspräsidenten, in dem sich die älteste Feuerstelle des Hauses aus dem Jahr 1545 befindet.

3.) Die Glocke

Ein turmartiges Gebäude an der Südseite des Bremer Doms wird wegen seiner Form auch „Die Glocke“ genannt. Es ist durch einen Gang mit dem Dom verbunden und war stets ein Teil des Domstifts, in dem Kapitelsitzungen und nach 1648 auch Hofgerichtsverhandlungen stattfanden. Seine achteckige Form mit Kegeldach und den Fachwerkmauern ist mit Abbildungen aus dem 18. Jahrhundert belegt. Seit das Gebäude vom Architekten Heinrich Müller umgebaut wurde, diente es als Vereinslokal. Nach der Neugestaltung beider Säle am Ende des 19. Jahrhunderts war es der Ausstellungsort für die naturwissenschaftliche Sammlung Bremens. Im Jahr 1915 fiel die Glocke einem Feuer zum Opfer. Aber Bremen erhielt eine neue Glocke, die in den Jahren 1926 – 28 nach einem Entwurf von Walter Görig auf dem alten Grundriss gebaut wurde. Hierin befinden sich bis heute Konzertsäle und ein Restaurant. Von der Domsheide aus ist das Gebäude mit einem großen Treppengiebel versehen. Die Glocke gilt wegen der guten Akustik als ausgezeichnetes Konzerthaus mit Weltruf.

4.) Das Schifferhaus

St. Petri Dom in BremenDas Bremer Schifferhaus entstand im Jahr 1630, während der 30-jährige Krieg das Land in seiner Gewalt hatte. Im Laufe seines Bestehens wurde das Schifferhaus zu unterschiedlichen Zwecken genutzt. Bemerkenswert waren stets die Zeugnisse der mehr als 375 Jahre alten Wohngeschichte, die früher auch zur Besichtigung freigegeben waren. Derzeit kann das Schifferhaus nicht genutzt werden, da es restauriert wird. An seiner Außenfront befindet sich seit 2009 wieder eine Kopie des Gemäldes, das einige Schiffe zeigt und das hier ursprünglich zur Fassadengestaltung hing.

5.) St. Petri Dom

Bremens Dom, der St. Petri Dom liegt auf der höchsten Erhebung des Stadtgebietes und ist so weithin sichtbar für alle, die Bremen bereisen. Begonnen wurde der Dombau im Jahr 1041 von Erzbischof Bezelin. Sein Nachfolger Adelbert ließ ihn zu einer Basilika mit drei Kirchenschiffen, einem doppelten Chorraum und zwei Krypten erweitern. Nach der Zeit der Reformation begann der Dom mit frühgotischer Prägung zu verfallen. Erst in den Jahren 1888-91 erfuhr er eine umfangreiche Restauration und ist heute eins der bedeutendsten Bauwerke der Stadt Bremen. In seinem Inneren befinden sich bedeutsame Orgeln. Sehenswert sind aber auch die ältesten Bauteile, sowie die Krypten im West – und Ostteil des Doms. Ein Teil des Kirchbaus wird heute als Museum genutzt und gehört zur evangelisch-lutherischen Landeskirche. In einem Nebenraum, dem Bleikeller befinden sich sechs mumifizierte Leichen in offenen Särgen. Seinen Namen erhielt der Bleikeller allerdings lediglich, weil er als Lagerraum für die Bleiplatten diente, mit denen das Dach des Doms gedeckt war.