Sehenswürdigkeiten in Saarland

1.) Saarschleife bei Mettlach und Burg Montclair

Die Saar fließt bei der saarländischen Stadt Mettlach in einer Schleife um die steil aufragenden Berge, deren dichte Wälder zu Landschaftsschutzgebieten gehören. Vom Aussichtspunkt Cloef im Stadtteil Orscholz aus ist der Verlauf der Saarschleife hervorragend zu sehen. Das Wasser hat sich vor Jahrmillionen durch das Gebirge gefressen, das nun an den Ufern in steilen Felswänden aufragt. Im Tal verkehrt eine Fähre, mit der die Saarschleife preisgünstig auf dem Wasserweg besichtigt werden kann. Darüber hinaus werden täglich Ausflugsfahrten auf Schiffen von den nahe gelegenen Städten an der Saar angeboten. Auf dem so genannten Burgberg innerhalb der Saarschleife liegt in etwa 290 Metern Höhe die Burgruine Montclair. Die ersten Gebäude der Burganlage wurden bereits im zwölften Jahrhundert errichtet. Über die nachfolgenden Epochen veränderte sich das Bild der einst mächtigsten Burg der Region immer wieder. Im Jahr 1993 wurde die restaurierte Burganlage wiedereröffnet. Auf dem Gelände gibt es eine Burgschenke, die zum Erholen nach der Wanderung vom Tal hoch zur Burg einlädt (Ruhetag: Montag). Täglich werden Führungen angeboten. Der Eintritt zur Ruine ist frei, nur für das Besteigen der Türme zahlen Erwachsene ab 11 Jahren einen Euro.

2.) Ringwall von Otzenhausen

In der Nähe des Ortes Otzenhausen in der saarländischen Gemeinde Nonnweiler befindet sich eine der am besten erhaltenen Befestigungsanlagen der Kelten. Im fünften Jahrhundert vor Christus siedelten auf dem Dollberg beim heutigen Otzenhausen Mitglieder der Treverer, die ein großer keltischer Stamm waren. Zur Sicherung Ihrer Siedlung und zur Repräsentation Ihres Wohlstandes bauten Sie einen gewaltigen Wall, dessen tausende Gesteinsbrocken Besucher heute noch beeindrucken. Der Grund für die Ansiedlung der Treverer lag in den reichen Eisenerzvorkommen der Region rund um den Dollberg, die die Möglichkeit zur Produktion von härteren und damit beständigeren Werkzeugen und Waffen boten. Der Zugang zum keltischen Ringwall ist von den gut ausgeschilderten Besucherparkplätzen aus möglich und kostenlos. An einigen Tagen im Jahr finden besondere Veranstaltungen des örtlichen Fördervereins statt. Themen wie „Feuermachen wie unsere Vorfahren“ führen die Teilnehmer zurück in längst vergangene, keltische Zeiten. Darüber hinaus gibt es das gesamte Jahr über Vorträge zu wissenschaftlichen Themen wie beispielsweise „Die Goldschale von Schwarzenbach – keltisches Trinkhorngeschirr der Schwarzenbacher Fürsten?“.

3.) Völklinger Hütte

Völklinger Hütte im SaarlandDie Völklinger Hütte wurde 1873 gegründet, um die reichhaltigen Eisenerzvorkommen der Region zu Eisen zu verarbeiten. 1994 erklärte die UNESCO das stillgelegte Industriedenkmal zum Weltkulturerbe der Menschheit. Im Jahr 1952 erreichte die Eisenproduktion der Völklinger Hütte ihren Höchststand. Danach ging es stetig immer weiter bergab, bis die riesige Anlage 1986 schließlich komplett geschlossen und in ein begehbares Industriemuseum umgewandelt wurde. Besucher der Völklinger Hütte können bequem mit der Bahn anreisen. Der Völklinger Bahnhof liegt in Sichtweite der Brennöfen. Das Gelände der Hütte ist in mehrere Abschnitte gegliedert, die dem ursprünglichen Industrieprozess der Eisenverhüttung folgen. Besucher lernen zum einen, wie aus dem Erz in mehreren einander folgenden Produktionsschritten das begehrte Eisen gewonnen wurde und unter welchen körperlich anstrengenden Bedingungen die Arbeit verrichtet werden musste. Darüber hinaus gibt es wechselnde Themenausstellungen wie zum Beispiel „Dein Gehirn: denken, fühlen, handeln“. Die Völklinger Hütte ist heute ein bedeutender Standort für kulturelle Veranstaltungen im Saarland, der jährlich mehr als 200.000 Besucher anlockt.

4.) Römische Villa Borg

In der saarländischen gemeinde Perl existiert seit 1997 ein archäologisches Freilichtmuseum, das die Rekonstruktion einer römischen Villa rustica mitsamt Hof Rund Gartenanlage umfasst. Die drei Teile der großen Villa sind komplett wieder errichtet worden, so dass sich der Besucher bereits beim Betreten der Anlage in die Zeit der römischen Besiedlung des Saarlandes zurückversetzt fühlt. Ein Fußweg führt über einen schmalen Steg zwischen zwei Teichanlagen hindurch in den Innenhof der Villa. Wer die Gebäude betritt, findet innen Türen und Fenster, wie sie zur Zeit der Römer üblich waren. Ein besonderes Highlight ist die Rekonstruktion des alten Warmwasserkessels im Heizraum, der unter anderem das römische Bad mit warmem Wasser versorgte. Die römische Taverne auf dem Gelände bereitet Speisen nach alten römischen Rezepten zu. Einmal im Jahr findet auf dem Gelände der Villa Borg der so genannte Römertag statt. Händler, Handwerker und Soldaten werden dann wieder zum Leben erweckt und bieten Besuchern einen realistischen Einblick in den Alltag zu Römerzeiten. Höhepunkt der Veranstaltung sind die Kämpfe der Gladiatoren, die mit authentisch nachgebauten Waffen miteinander um Ruhm und Ehre ringen.

5.) Wendalinusbasilika

In dem saarländischen Ort St. Wendel steht die Wendalinusbasilika, die gleichzeitig auch das Wahrzeichen der Stadt ist. Die spätgotische Hallenkirche wurde im 14. Jahrhundert gebaut und gilt als schönster Sakralbau im Saarland. Die Wendalinusbasilika wurde dem Heiligen Wendelin geweiht, der im sechsten Jahrhundert nach Christus lebte. Zunächst wurde der Heilige nur lokal verehrt, dann aber stieg er zu einem Fürbitter auf, der heute überall auf der Welt angerufen wird. Jedes Jahr im Herbst organisiert die Pfarrei in St. Wendel eine Wallfahrt im Gedenken an den Heiligen Wendelin, dessen Gebeine in einem Hochgrab in der Wendalinusbasilika ruhen. In der Wendalinusbasilika, die auch als Dom bezeichnet wird, gibt es eine ganz Reihe von Kunstschätzen wie die spätgotische Kanzel oder die Malereien an den Gewölben. Bekannt ist auch das so genannte Heilige Grab am Chor, das acht Tonfiguren umfasst, die ca. 1480 geschaffen wurden. Die Kirche verfügt über einen imposanten Zwiebelturm, der mit 69 Metern Höhe deutlich über die meisten anderen Gebäude in St. Wendel hinaus ragt.